Die Performance der Deutschen bei den Olympischen Spielen in Rio

Die Olympischen Spiele fanden dieses Jahr in Rio de Janeiro in Brasilien statt und haben Menschen auf der ganzen Welt in ihren Bann gezogen. In vielen verschiedenen Sportarten wird um olympisches Gold gekämpft und anhand eines Medaillenspiegels wird die Leistung eines jeden Landes gemessen. Der Olympische Sportbund hat vor dem Start der Sommerspiele die Zielvorgabe von 42 – 72 Medaillen.

%d0%ba%d0%b5502Diese Erwartung konnte jedoch nicht erfüllt werden. Insgesamt erreichte Deutschland nur 42 Medaillen. Im Vergleich zu den anderen Ländern belegte Deutschland immerhin den Platz 5 und das vor allem wegen seiner 17 Goldmedaillen. Bei den Olympischen Spielen vor 4 Jahren belegte Deutschland Platz 6, weswegen man von einer Verbesserung sprechen kann. Besonders erfolgreich waren die Mannschaftssportarten. Insgesamt sind 150 Medaillengewinner nach Deutschland zurückgekehrt.

%d0%ba%d0%b5504Im Hockey gewann die deutsche Mannschaft zweimal Bronze. Im Fußball Gold und Silber und im Handball einmal Bronze. Die Tischtennismannschaften gewannen Silber und Bronze. Eine weitere sehr erfolgreiche Disziplin war der Reitsport, sowie das Kanufahren. Auch die deutschen Schützen konnten die Erwartungen übertreffen. Die deutschen Schwimmer hatten dieses Jahr Misserfolge zu verzeichnen. Sie gingen komplett leer aus, obwohl der Deutsche Schwimmerverband mit einer Erwartung von zwei bis fünf Medaillen nach Rio gereist war. Doch bereits im Jahre 2012 war der Abstand zu der Weltspitze stark sichtbar geworden. In der Leichtathletik gab es durch Christoph Harting und Thomas Röhler zwei überraschende Goldmedaillen. Ansonsten war die Bilanz auch dort eher enttäuschend. Von „Sorgenkindern“ und „tiefgreifenden Reformen“ ist die Rede. Spitzensportler und bekannte Namen wie Christina Schwanitz und David Storl konnten den Erwartungen nicht gerecht werden. Auch im Gewichtheben gingen die Deutschen leer aus. Die Niederlage wurde aber durch zahlreiche Dopingvorwürfe verschiedener Nationen überschattet.

Im Radsport sorgte Kristina Vogel für Erfolge. Ansonsten war auch in dieser Disziplin das Ergebnis eher ernüchternd. Im Boxen rettete Artem Harutyunyan das Ergebnis und konnte die erste Medaille für den Boxsportverband in zwölf Jahren sichern. Im Turnen wurden die Hoffnungen durch einen Medaillengewinn von Fabian Hambüchen und den ersten Olympiasieg seit 20 Jahren übertroffen. Auch im Rudern wurde das Medaillenziel mit zweimal Gold und einmal Silber erreicht und der deutsche Ruderverband zeigte sich zufrieden. Im Schießen erzielten Monika Karsch, Barbara Engleder, Henri Junghänel und Christian Reitz einen Medaillenregen. Im Badminton überstand nicht mal ein deutscher Teilnehmer die Vorrunde.

%d0%ba%d0%b5503Im Allgemeinen ist vor allem die Anzahl der Finalteilnahmen bei den Olympischen Spiel besorgniserregend. Diese nahmen im Vergleich zu 2012 um 20 Prozent ab. Der Deutsche Sportbund sieht gerade an dieser Stelle großen Handlungsbedarf. In der nächsten Zeit soll die Förderung und Strukturierung des deutschen Leistungssports diskutiert werden. Sportarten mit einer niedrigen Erfolgsquote wie z.B. Schwimmen oder Fechten könnte damit Förderung entfallen. Der Deutsche Sportbund tritt dem Ergebnis von Olympia 2016 eher kritisch entgegen. Es wird mehr Geld für die Förderung verlangt, um auch zukünftig mit der Konkurrenz mithalten zu können. Kritisiert wird vor allem, dass immer noch viele Nachwuchstalente sich gegen den Beruf „Olympia-Teilnehmer“ entscheiden, da sie mit einem herkömmlichen Beruf im Hinblick auf ihre Karriere eine deutlich bessere Perspektive haben. Der DOSB sieht den Reformen und Veränderungen im Sport jedoch optimistisch entgegen. Teils ist sogar von Vorfreude zu hören. Man hofft, dass die neuen Reformen spätestens bei den Spielen in 2028 Wirkung zeigen werden.